Exercise 2.2Z: Real Two-Path Channel

Aus LNTwww
Version vom 25. März 2020, 13:09 Uhr von Javier (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „ {{quiz-Header|Buchseite=Mobile Kommunikation/Mehrwegeempfang beim Mobilfunk}} right|frame|Zweiwege–Szenario Betrachtet wi…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu:Navigation, Suche

Zweiwege–Szenario

Betrachtet wird das skizzierte Szenario, bei dem das Sendesignal  s(t)  die Antenne des Empfängers über zwei Wege erreicht:

r(t) = r1(t)+r2(t)=k1s(tτ1)+k2s(tτ2).

Dabei ist zu beachten:

  • Die Laufzeiten  τ1  und  τ2  auf Haupt– und Nebenpfad können aus den Pfadlängen  d1  und  d2  unter Verwendung der Lichtgeschwindigkeit  c=3108 m/s  berechnet werden.
  • Die Amplitudenfaktoren  k1  und  k2  sollen vereinfachend gemäß dem Pfadverlustmodell mit dem Pfadverlustexponenten  γ=2  angenommen werden (Freiraumdämpfung).
  • Die Höhe der Sendeantenne ist  hS=500 m, die der Empfangsantenne  hE=30 m. Die Antennen stehen im Abstand von  d=10 km.
  • Die Reflektion auf dem Nebenpfad führt zu einer Phasenänderung um  π, so dass man die Teilsignale subtrahieren muss. Dies wird durch einen negativen  k2–Wert berücksichtigt.



Hinweis:



Fragebogen

1

Berechnen Sie die Länge  d1  des direkten Pfades.

d1 = 

 m

2

Berechnen Sie die Länge  d2  des Umwegpfades.

d2 = 

 m

3

Welche Differenzen  Δd=d2 d1  und  Δτ=τ2τ1  (Laufzeit) ergeben sich nach exakter Rechnung?

Δd = 

 m
Δτ = 

 ns

4

Welche Gleichung ergibt sich für die Laufzeitdifferenz  Δτ  mit der für kleine  ε  gültigen Näherung (1+ε)1+ε/2?

Δτ=(hS hE)/d,
Δτ=(hS hE)/(cd),
Δτ=2hShE/(cd).

5

Welche Aussagen treffen für die Amplitudenkoeffizienten  k1  und  k2  zu?

Die Koeffizienten  k1  und  k2  sind betragsmäßig nahezu gleich.
Die Beträge  |k1|  und  |k2|  unterscheiden sich deutlich.
Die Koeffizienten  |k1|  und  |k2|  unterscheiden sich im Vorzeichen.


Musterlösung

(1)  Mit den Bezeichnungen in der Veranschaulichungsskizze ergibt sich nach „Pythagoras”:

d1=d2+(hShE)2=102+(0.50.03)2km=10011.039m_.
  • Eigentlich ist die Angabe einer solchen Länge mit der Genauigkeit eines Millimeters nicht sehr sinnvoll und widerspricht der Mentalität eines Ingenieurs.
  • Wir haben das hier trotzdem gemacht, um die Genauigkeit der in der Teilaufgabe (4) gesuchten Näherung überprüfen zu können.


(2)  Klappt man den reflektierten Strahl rechts vpn xR nach unten (Spiegelung am Erdboden), so erhält man wiederum ein rechtwinkliges Dreieck. Daraus folgt:

d2=d2+(hS+hE)2=102+(0.5+0.03)2km=10014.035m_.


(3)  Mit den Ergebnissen aus (1) und (2) erhält man für die Längen– und die Laufzeitdifferenz:

Δd=d2d1==2.996m_,Δτ=Δdc=2.996m3108m/s=9.987ns_.


(4)  Mit hS+hEd lassen sich die obigen Gleichung wie folgt ausdrücken:

d1 = d1+(hShE)2d2d[1+(hShE)22d2],d2 = d1+(hS+hE)2d2d[1+(hS+hE)22d2]
Δd=d2d112d[(hS+hE)2(hShE)2]=2hShEdΔτ=Δdc2hShEcd.
  • Richtig ist also der Lösungsvorschlag 3. Mit den vorgegebenen Zahlenwerten erhält man hierfür:
Δτ2500m30m3108m/s10000m=108s=10ns.
  • Die relative Verfälschung gegenüber dem tatsächlichen Wert entsprechend Teilaufgabe (3) beträgt nur 0.13%.
  • Beim Lösungsvorschlag 1 stimmt schon die Einheit nicht.
  • Bei Lösungsvorschlag 2 käme es zu keiner Laufzeitverschiebung, wenn beide Antennen die gleiche Höhe hätten. Dies trifft sicher nicht zu.


(5)  Der Pfadverlustexponent γ=2 sagt aus, dass die Empfangsleistung PE quadratisch mit der Distanz abnimmt.

  • Die Signalamplitude nimmt also mit 1/d ab, und mit einer Konstanten K gilt:
k1=Kd1,|k2|=Kd2|k2|k1=d1d2=10011.039m10014.035m0.99.
  • Die beiden Pfadgewichte unterscheiden sich somit im Betrag nur um etwa 1%.
  • Allerdings haben die Koeffizienten k1 und k2 verschiedene Vorzeichen   ⇒   Richtig sind die Antworten 1 und 3.