Exercise 1.2: Lognormal Channel Model
Wir betrachten eine Mobilfunkzelle im städtischen Bereich und ein Fahrzeug, das sich näherungsweise in einem festen Abstand d0 von der Basisstation aufhält. Beispielsweise bewegt es sich auf einem Kreisbogen um die Basisstation.
Somit ist der gesamte Pfadverlust durch folgende Gleichung beschreibbar:
- VP=V0+VS.
- V0 berücksichtigt den entfernungsabhängigen Pfadverlust, der mit V0=80 dB als konstant angenommen wird.
- Der Verlust VS ist auf Abschattungen (Shadowing) zurückzuführen, der durch die Lognormal–Verteilung mit der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
- fVS(VS)=1√2π⋅σS⋅exp[−(VS−mS)22⋅σ2S]
- ausreichend genau beschrieben wird (siehe Grafik). Es gelten folgende Zahlenwerte:
- mS=20dB,σS=10dBbzw.σS=0dB(Teilaufgabe2).
Gehen Sie außerdem von folgenden einfachen Annahmen aus:
- Die Sendeleistung beträgt PS=10 W (oder 40 dBm).
- Die Empfangsleistung soll mindestens PE=10 pW (umgerechnet: –80 dBm) betragen.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Distanzabhängige Dämpfung und Abschattung.
- Für das komplementäre Gaußsche Fehlerintegral können Sie folgende (grobe) Näherungen verwenden:
- Q(1)≈0.16,Q(2)≈0.02,Q(3)≈10−3.
- Oder Sie benutzen das von LNTwww bereitgestellte Interaktionsmodul Komplementäre Gaußsche Fehlerfunktionen.
Fragebogen
Musterlösung
- Aus dem dB–Wert V0=80 dB folgt der absolute (lineare) Wert K0=108. Damit beträgt die Empfangsleistung
- PE=PS/K0=10 W/108=100 nW>10 pW.
- Man kann dieses Problem auch direkt mit den logarithmischen Größen lösen:
- 10⋅lgPE1mW=10⋅lgPS1mW−V0=40dBm−80dB=−40dBm.
- Gefordert ist aber lediglich der Grenzwert –80 dBm.
(2) Lognormal–Fading mit σS=0 dB ist gleichbedeutend mit einer konstanten Empfangslestung PE.
- Gegenüber der Teilaufgabe (1) ist diese um mS=20 dB kleiner ⇒ PE= –60 dBm.
- Sie ist aber immer noch größer als der vorgegebene Grenzwert (–80 dBm).
- Daraus folgt: Das System ist (fast) zu 100% funktionsfähig. „Fast” deshalb, weil es bei einer Gaußschen Zufallsgröße immer eine (kleine) Restunsicherheit gibt.
(3) Die Empfangsleistung ist dann zu gering (kleiner als –80 dBm), wenn der Leistungsverlust durch den Lognormal–Term 40 dB oder mehr beträgt.
- Der veränderliche Anteil VS darf also nicht größer sein als 20 dB.
- Daraus folgt:
- {\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert\hspace{0.15cm}nicht"})= {\rm Q}\left ( \frac{20\,\,{\rm dB}}{\sigma_{\rm S} = 10\,{\rm dB}}\right ) = {\rm Q}(2) \approx 0.02\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}{\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert"})= 1- 0.02 \hspace{0.15cm} \underline{\approx 98\,\%}\hspace{0.05cm}.
Die Grafik verdeutlicht das Ergebnis.
- Dargestellt ist hier die Wahrscheinlichkeitsdichte f_{\rm VS}(V_{\rm S}) des Pfadverlustes durch Shadowing (Longnormal–Fading).
- Die Wahrscheinlichkeit, dass das System ausfällt, ist rot markiert:
(4) Aus der Verfügbarkeitswahrscheinlichkeit 99.9 \% folgt die Ausfallwahrscheinlichkeit 10^{\rm –3} \approx \ {\rm Q}(3).
- Verringert man den entfernungsabhängigen Pfadverlust V_0 um 10 \ \rm dB auf \underline {70 \ \rm dB}, so kommt es erst dann zu einem Ausfall, wenn V_{\rm S} ≥ 50 \ \rm dB ist.
- Damit wäre genau die geforderte Zuverlässigkeit erreicht, wie die folgende Rechnung zeigt:
- {\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert\hspace{0.15cm}nicht"})= {\rm Q}\left ( \frac{120-70-20}{10}\right ) = {\rm Q}(3) \approx 0.001 \hspace{0.05cm}.