Periodendauer periodischer Signale
Wir bieten hier zwei Applets zur gleichen Thematik mit unterschiedlichem Layout an:
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Inhaltsverzeichnis
Programmbeschreibung
Dieses Applet zeichnet den Verlauf und berechnet die Periodendauer T0 der periodischen Funktion
- x(t)=A1⋅cos(2πf1⋅t−φ1)+A2⋅cos(2πf2⋅t−φ2).
Bitte beachten Sie:
- Die Phasen φi sind hier im Bogenmaß einzusetzen. Umrechnung aus dem Eingabewert: φi[im Bogenmaß]=φi[in Grad]/360⋅2π.
- Ausgegeben werden auch der Maximalwert xmax und ein Signalwert x(t∗) zu einer vorgebbaren Zeit t∗.
- Das aufzurufende Applet verwendet die englischen Begriffe im Gegensatz zu dieser deutschen Beschreibung. Die englische Beschreibung finden Sie unter Period Duration of Periodic Signals.
Theoretischer Hintergrund
- Ein periodisches Signal x(t) liegt genau dann vor, wenn dieses nicht konstant ist und für alle beliebigen Werte von t und alle ganzzahligen Werte von i mit einem geeigneten T0 gilt: x(t+i⋅T0)=x(t). Man bezeichnet T0 als die Periodendauer und f0=1/T0 als die Grundfrequenz.
- Bei einer harmonischen Schwingung x1(t)=A1⋅cos(2πf1⋅t−φ1) gilt f0=f1 und T0=1/f1, unabhängig von der Phase φ1 und der Amplitude A1≠0.
Berechnungsvorschrift: Setzt sich das periodisches Signal x(t) wie in diesem Applet aus zwei Anteilen x1(t) und x2(t) zusammen, dann gilt mit A1≠0, f1≠0, A2≠0, f2≠0 für Grundfrequenz und Periodendauer:
- f0=ggT(f1, f2)⇒T0=1/f0,
wobei „ggT” den größten gemeinsamen Teiler bezeichnet.
Beispiele: Im Folgenden bezeichnen f′0, f′1 und f′2 die auf 1 kHz normierten Signalfrequenzen:
(a) f′1=1.0, f′2=3.0 ⇒ f′0=ggt(1.0, 3.0)=1.0 ⇒ T0=1.0 ms;
(b) f′1=1.0, f′2=3.5 ⇒ f′0=ggt(1.0, 3.5)=0.5 ⇒ T0=2.0 ms;
(c) f′1=1.0, f′2=2.5 ⇒ f′0=ggt(1.0, 2.5)=0.5 ⇒ T0=2.0 ms;
(d) f′1=0.9, f′2=2.5 ⇒ f′0=ggt(0.9, 2.5)=0.1 ⇒ T0=10.0 ms;
(e) f′2=√2⋅f′1 ⇒ f′0=ggt(f′1, f′2)→0 ⇒ T0→∞ ⇒ Das Signal x(t) ist nicht periodisch.
Anmerkung: Die Periodendauer könnte auch als kleinstes gemeinsame Vielfache (kgV) entsprechend T0=kgV(T1, T2) ermittelt werden:
(c) T1=1.0 ms, T2=0.4 kHz ⇒ T0=kgV(1.0, 0.4) ms=2.0 ms
Bei allen anderen Parameterwerten würde es aber zu numerischen Problemen kommen, zum Beispiel
(a) T1=1.0 ms und T2=0.333... ms besitzen aufgrund der begrenzten Darstellung reeller Zahlen kein kleinstes gemeinsames Vielfaches.
Vorschlag für die Versuchsdurchführung
Im Folgenden bezeichnen A′1 und A′2 die auf 1 V normierten Signalamplituden und f′0, f′1 und f′2 die auf 1 kHz normierte Frequenzen:
(1) nach Voreinstellung: A′1=1.0, A′2=0.5, f′1=2.0, A′2=2.5, φ1=0∘ φ2=90∘:
⇒Die Periodendauer ist T0=2.0 ms wegen ggt(2.0,2.5)=0.5.
(2) Variieren Sie bei der bestehenden Einstellung φ1 und φ2 im gesamten möglichen Bereich ±180∘:
⇒Die Periodendauer T0=2.0 ms bleibt erhalten.
(3) Wählen Sie die Voreinstellung ⇒ „Recall Parameters” und variieren Sie A′1 im gesamten möglichen Bereich 0≤A′1≤1:
⇒Die Periodendauer T0=2.0 ms bleibt erhalten mit Ausnahme von A′1=0. In diesem Fall ist T0=0.4 ms.
(4) Wählen Sie die Voreinstellung ⇒ „Recall Parameters” und ändern Sie f′2=0.2:
⇒Die Periodendauer ist T0=5.0 ms wegen ggt(2.0,0.2)=0.2.
(5) Wählen Sie die Voreinstellung ⇒ „Recall Parameters” und ändern Sie f′1=0.2. Speichern Sie diese Einstellung mit „Store Parameters”:
⇒Die Periodendauer ist T0=10.0 ms wegen ggt(0.2,2.5)=0.1.
(6) Wählen Sie die letzte Einstellung ⇒ „Recall Parameters” und ändern Sie f′2=0.6. Speichern Sie diese Einstellung mit „Store Parameters”:
⇒Die Periodendauer ist T0=5.0 ms wegen ggt(0.2,0.6)=0.2.
(7) Wie groß ist bei gleicher Einstellung der maximale Signalwert xmax?
⇒Der maximale Signalwert ist xmax=x(t∗+i⋅T0)=1.39 V mit t∗=0.3 ms und T0=5.0 ms
(8) Wählen Sie die letzte Einstellung ⇒ „Recall Parameters” und ändern Sie φ2=0∘⇒ Summe zweier Cosinusschwingungen:
⇒Der maximale Signalwert ist nun mit xmax=x(t∗+i⋅T0)=1.5 V, also gleich A1+A2 ⇒ t∗=0, T0=5.0 ms.
(9) Wählen Sie die vorletzte Einstellung ⇒ „Recall Parameters” und ändern Sie φ1=90∘⇒ Summe zweier Sinusschwingungen:
⇒Der maximale Signalwert ist nun mit xmax=1.08 V, also ungleich A1+A2 ⇒ t∗=0.6 ms, T0=5.0 ms.
Zur Handhabung der Applet-Variante 1
(A) Parametereingabe per Slider
(B) Bereich der graphischen Darstellung
(C) Variationsmöglichkeit für die graphische Darstellung
(D) Abspeichern und Zurückholen von Parametersätzen
(E) Numerikausgabe des Hauptergebnisses T0; graphische Verdeutlichung durch rote Linie
(F) Ausgabe von xmax und der Signalwerte x(t∗)=x(t∗+T0)=x(t∗+2T0)
(G) Darstellung der Signalwerte x(t∗)=x(t∗+T0)=x(t∗+2T0) durch grüne Punkte
(H) Einstellung der Zeit t∗ für die Signalwerte x(t∗)=x(t∗+T0)=x(t∗+2T0)
Details zum obigen Punkt (C)
(*) Zoom–Funktionen „+” (Vergrößern), „−” (Verkleinern) und o (Zurücksetzen)
(*) Verschieben mit „←” (Ausschnitt nach links, Ordinate nach rechts), „↑” „↓” und „→”
Andere Möglichkeiten:
(*) Gedrückte Shifttaste und Scrollen: Zoomen im Koordinatensystem,
(*) Gedrückte Shifttaste und linke Maustaste: Verschieben des Koordinatensystems.
Zur Handhabung der Applet-Variante 2
(A) Parametereingabe
(B) Bereich der graphischen Darstellung
(C) Größe der graphischen Darstellung
(D) Speichern/Zurückholen von Eingaben
(E) Numerikausgabe des Hauptergebnisses T0;
in Grafik: blaue Linien im Abstand T0
(F) Eingabe t⋆, Ausgabe von x(t∗) und xmax
Über die Autoren
Dieses interaktive Berechnungstool wurde am Lehrstuhl für Nachrichtentechnik der Technischen Universität München konzipiert und realisiert.
- Die erste Version wurde 2004 von Ji Li im Rahmen ihrer Diplomarbeit mit „FlashMX–Actionscript” erstellt (Betreuer: Günter Söder ).
- 2017 wurde dieses Programm von David Jobst im Rahmen seiner Ingenieurspraxis (Betreuer: Tasnád Kernetzky) auf „HTML5” umgesetzt und neu gestaltet ⇒ Applet-Variante 1.
- Parallel dazu erarbeitete Bastian Siebenwirth im Rahmen seiner Bachelorarbeit (Betreuer: Günter Söder) die HTML5-Variante 2.
Nochmalige Aufrufmöglichkeit der Applets in neuem Fenster
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