Linear Distortions of Periodic Signals

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Programmbeschreibung


Dieses Applet veranschaulicht die Auswirkungen von linearen Verzerrungen (Dämpfungsverzerrungen und Phasenverzerrungen) anhand

Bedeutung der verwendeten Signale
  • des Eingangssignals x(t)   ⇒   Leistung Px:
x(t)=x1(t)+x2(t)=A1cos(2πf1tφ1)+A2cos(2πf2tφ2),
  • des Ausgangssignals y(t)   ⇒   Leistung Py:
y(t)=α1x1(tτ1)+α2x2(tτ2),
  • des Matching–Ausgangssignals z(t)   ⇒   Leistung Pz:
z(t)=kMy(tτM)+α2x2(tτ2),
  • des Differenzsignals   ε(t)=z(t)x(t)   ⇒   Leistung Pε.


Die Amplituden– und Phasenanpassung des Ausgangssignals y(t)   ⇒   „Matching” erlaubt die Unterscheidung

  • zwischen einer Dämpfungsverzerrung und einer frequenzunabhängigen Dämpfung, sowie
  • zwischen einer Phasenverzerrung und einer reinen Laufzeit.


Als Maß für die Stärke der linearen Verzerrungen wird die Verzerrungsleistung (englisch: Distortion Power) PD ausgegeben.

Theoretischer Hintergrund


Unter Verzerrungen (englisch: Distortions) versteht man allgemein die unerwünschte deterministische Veränderungen eines Nachrichtensignals durch ein Übertragungssystem. Sie sind bei vielen Nachrichtensystemen neben den stochastischen Störungen (Rauschen, Nebensprechen, etc.) eine entscheidende Begrenzung für die Übertragungsqualität und die Übertragungsrate.

Ebenso wie man die „Stärke” von Rauschen durch

  • die Rauschleistung (englisch: Noise Power) PN und
  • das Signal–zu–Rauschleistungsverhältnis (englisch: Signal–to–Noise Ratio, SNR) ρN


bewertet, verwendet man zur Quantifizierung der Verzerrungen

  • die Verzerrungsleistung (englisch: Distortion Power) PD und
  • das Signal–zu–Verzerrungsleistungsverhältnis (englisch: Signal–to–Distortion Ratio, SDR)
ρD=SignalleistungVerzerrungsleistung=PxPD.


Lineare und nichtlineare Verzerrungen


Man unterscheidet zwischen linearen und nichtlinearen Verzerrungen:

  • Nichtlineare Verzerrungen gibt es, wenn zu allen Zeiten t zwischen dem Signalwert x=x(t) am Eingang und dem Ausgangssignalwert y=y(t) der nichtlineare Zusammenhang y=g(x)const.x besteht, wobei y=g(x) als die nichtlineare Kennlinie des Systems bezeichnet. Legt man an den Eingang ein Cosinussignal der Freuenz f0 an, so beinhaltet das Ausgangssignalwert neben f0 auch Vielfach hiervon   ⇒   Oberwellen. Durch nichtlineare Verzerrungen entstehen also neue Frequenzen.
Zur Verdeutlichung nichtlinearer Verzerrungen
Beschreibung eines linearen Systems
  • Lineare Verzerrungen entstehen dann, wenn der Übertragungskanal durch einen Frequenzgang H(f)const. charakterisiert wird. Dann werden unterschiedliche Frequenzen unterschiedlich gedämpft und unterschiedlich verzögert. Charakteristisch hierfür ist, dass zwar Frequenzen verschwinden können (zum Beispiel durch einen Tiefpass oder einen Hochpass), dass aber keine neuen Frequenzen entstehen.

In diesem Applet werden nur lineare Verzerrungen betrachtet.


Beschreibungsformen für den Frequenzgang


Der im Allgemeinen komplexe Frequenzgang kann auch wie folgt dargestellt werden:

H(f)=|H(f)|ejb(f)=ea(f)ejb(f).

Daraus ergeben sich folgende Beschreibungsgrößen:

  • Der Betrag |H(f)| wird als Amplitudengang und in logarithmierter Form als Dämpfungsverlauf bezeichnet:
a(f)=ln|H(f)|inNeper(Np)=20lg|H(f)|inDezibel(dB).
  • Der Phasengang b(f) gibt den negativen frequenzabhängigen Winkel von H(f) in der komplexen Ebene an, bezogen auf die reelle Achse:
b(f)=arcH(f)inRadian(rad).

Tiefpass N–Ordnung


Der Frequenzgang eines realisierbaren Tiefpasses N–Ordnung lautet:

H(f)=[11+jf/f0]N.

Ein einfacher RC–Tiefpass hat diesen Verlauf mit N=1. Damit erhält man

  • den Dämpfungsverlauf:
a(f)=N/2ln[1+(f/f0)2],
  • den Phasenverlauf:
b(f)=Narctan(f/f0),
  • den Dämpfungsfaktor für die Frequenz f=fi:
αi=|H(f=fi)|=[1+(f/f0)2]N/2x(t)=Aicos(2πfit)y(t)=αiAicos(2πfit),
  • die Phasenlaufzeit für die Frequenz f=fi:
τi=b(fi)2πfi=Narctan(fi/f0)2πfix(t)=Aicos(2πfit)y(t)=Aicos(2πfi(tτi)),
Dämpfungsverlauf und Phasenverlauf eines Tiefpasses N–Ordnung

Hochpass N–Ordnung


Der Frequenzgang eines realisierbaren Hochpasses N–Ordnung lautet:

H(f)=[jf/f01+jf/f0]N.

Ein einfacher LC–Tiefpass hat diesen Verlauf mit N=1. Damit erhält man

  • den Dämpfungsverlauf:
a(f)=N/2ln[1+(f0/f)2],
  • den Phasenverlauf:
b(f)=Narctan(f0/f),
  • den Dämpfungsfaktor für die Frequenz f=fi:
αi=|H(f=fi)|=[1+(f0/f)2]N/2x(t)=Aicos(2πfit)y(t)=αiAicos(2πfit),
  • die Phasenlaufzeit für die Frequenz f=fi:
τi=b(fi)2\pifi=Narctan(f0/fi)2\pifix(t)=Aicos(2πfit)y(t)=Aicos(2πfi(tτi)),
Dämpfungsverlauf und Phasenverlauf eines Hochpasses N–Ordnung

Laufzeiten bei Tiefpass und Hochpass

Mache ich noch

Dämpfungsverzerrungen und Phasenverzerrungen

Überarbeite ich noch

Lineare Verzerrungen treten üblicherweise in Form von

  • Dämpfungsverzerrungen αi und
  • Phasenverzerrungen τi auf.

Ist α1α2 und τ1=τ2, so liegen ausschließlich Dämpfungsverzerrungen vor. Dagegen führt α1=α2 und τ1τ2 zu reinen Phasenverzerrungen.
Ein Signal y(t) ist gegenüber x(t) unverzerrt, wenn α1=α2 und τ1undτ2 gilt.



Vorschlag für die Versuchsdurchführung


BlaBla

(1)   Für das Sendesignal x(t) gelte A1=0.8 V, A2=0.6 V, f1=0.5 kHz, f2=1.5 kHz, φ1=90, φ2=0.

Wie groß ist die Periodendauer T0? Welche Leistung Px weist dieses Signal auf? Wo können Sie diesen Wert im Programm ablesen?


T0=[ größter gemeinsamer Teiler (0.5 kHz, 1.5 kHz)]1=2.0 ms_;

Px=A21/2+A22/2=0.5 V2_=Pε, wenn kM=0_  z(t)0.

(2)   Variieren Sie bei sonst gleicher Einstellung wie unter (1) die Phase φ2 im gesamten möglichen Bereich ±180. Wie ändern sich T0 und Px?


Keine Veränderungen:T0=2.0 ms;Px=0.5 V2_.

(3)   Variieren Sie bei sonst gleicher Einstellung wie unter (1) die Frequenz f2 im Bereich 0f25 kHz. Wie ändert sich die Signalleistung Px?


Keine Veränderungen, falls f20 oder f2f1:Px=0.5 V2_.T0 ändert sich, falls f2 kein Vielfaches von f1.

Falls f2=0:Px=A21/2+A22=0.68 V2_. Allgemeine Formel noch überprüfen

Falls f2=f1:Px=[A1cos(φ1)+A2cos(φ2)]2/2+[A1sin(φ1)+A2sin(φ2)]2/2. Mit φ1=90, φ2=0:Px=0.5 V2_.

(4)   Ausgehend vom bisherigen Sendesignal x(t) gelte für den Kanal: α1=α2=0.5, τ1=τ2=0.5 ms. Zudem sei kM=1 und τM=0 .

Gibt es lineare Verzerrungen? Wie groß ist die Empfangsleistung Py und die Leistung Pε des Differenzsignals ε(t)=z(t)x(t)?


y(t)=0.5x(t1 ms)_ ist unverzerrt, nur gedämpft und verzögert.

Empfangsleistung:Py=(A1/2)2/2+(A2/2)2/2=0.125 V2_Pε ist deutlich größer:Pε=0.625 V2_.

(5)   Variieren Sie bei sonst gleicher Einstellung wie unter (4) die Matchingparameter kM und τM. Wie groß ist die Verzerrungsleistung PD?


PD ist gleich der Leistung Pε des Differenzsignals bei bestmöglicher Anpassung:kM=2 und τM=T00.5 ms=1.5 ms

z(t)=x(t)ε(t)=0PD=Pε=0_weder Dämpfungs- noch Phasenverzerrungen.

(6)   Für den Kanal gelte nun α1=0.5,α2=0.2_, τ1=τ2=0.5 ms. Wie groß sind nun die Verzerrungsleistung PD und das SDR ρD?


PD=Pε bei bestmöglicher Anpassung:kM=2.24_ und τM=1.5 ms_:PD=0.059 V2_.

Nur Dämpfungsverzerrungen.Signal-zu-Verzerrung-Leistungsverhältnis ρD=Px/Pε8.5_.

(7)   Für den Kanal gelte nun α1=α2=0.5, τ1=2 ms_, τ2=0.5 ms. Wie groß sind nun PD und ρD?


PD=Pε bei bestmöglicher Anpassung:kM=1.82_ und τM=0.15 ms_:PD=0.072 V2_.

Nur Phasenverzerrungen.Signal-zu-Verzerrung-Leistungsverhältnis ρD=Px/Pε7_.

(8)   Für den Kanal gelte nun α1=0.5_,α2=0.2_, τ1=2 ms_, τ2=0.5 ms_. Wie groß sind nun PD und ρD? Wie lässt sich y(t) annähern?


Dämpfungs- und Phasenverzerrungen. Bestmögliche Anpassung:kM=2.06_τM=0.15 ms_:PD=0.136 V2_,ρD3.7_.

Zusammenfassen von φ- und τ-Parameter: y(t)=0.4 Vsin (2πf1t)0.12 Vsin (2π3f1t)0.52 Vsin3(2πf1t)_.

(9)   Nun gelte A1=A2=1 V, f1=1 kHz, f2=1 kHz, φ1=0, φ2=0_. Der Kanal sei ein Tiefpass erster Ordnung (f0=1 kHz)_.

Gibt es Dämpfungsverzerrungen? Gibt es Phasenverzerrungen? Wie groß ist nun die Verzerrungsleistung PD?


Dämpfungsverzerrungen, da α1=0.71α2=0.45_; geringere Phasenverzerrungen, da τ1=0.13 msτ2=0.09 ms_.

 Verzerrungsleistung PD=0.074 V2_ bei bestmöglicher Anpassung:kM=1.6_ und τM=0.9 ms_.

(10)   Wie ändern sich die Kanalparameter durch einen Tiefpass zweiter Ordnung gegenüber einem Tiefpass erster Ordnung (f0=1 kHz).

Wie groß ist nun die Verzerrungsleistung PD? Wie groß ist nun die Verzerrungsleistung PD?


Es gilt α1=0.7120.5,α2=0.4520.5,τ1=20.130.25 msτ2=20.09 ms0.18 ms_.

PD=0.228 V2 ist größer und der 2 kHz-Anteil wird im Vergleich zum 2 kHz-Anteil noch mehr unterdrückt.

(11)   Welche Unterschiede ergeben sich bei einem Hochpass zweiter Ordnung gegenüber einem Tiefpass zweiter Ordnung (f0=1 kHz).


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Zur Handhabung des Applets

Periodendauer fertig version1.png

    (A)     Parametereingabe per Slider

    (B)     Bereich der graphischen Darstellung

    (C)     Variationsmöglichkeit für die graphische Darstellung

    (D)     Abspeichern und Zurückholen von Parametersätzen

    (E)     Numerikausgabe des Hauptergebnisses T0; graphische Verdeutlichung durch rote Linie

    (F)     Ausgabe von xmax und der Signalwerte x(t)=x(t+T0)=x(t+2T0)

    (G)     Darstellung der Signalwerte x(t)=x(t+T0)=x(t+2T0) durch grüne Punkte

    (H)     Einstellung der Zeit t für die Signalwerte x(t)=x(t+T0)=x(t+2T0)

Details zum obigen Punkt (C)

    (*)   Zoom–Funktionen „+” (Vergrößern), „” (Verkleinern) und o (Zurücksetzen)

    (*)   Verschieben mit „” (Ausschnitt nach links, Ordinate nach rechts), „” „” und „

Andere Möglichkeiten:

    (*)   Gedrückte Shifttaste und Scrollen: Zoomen im Koordinatensystem,

    (*)   Gedrückte Shifttaste und linke Maustaste: Verschieben des Koordinatensystems.


Über die Autoren

Dieses interaktive Berechnungstool wurde am Lehrstuhl für Nachrichtentechnik der Technischen Universität München konzipiert und realisiert.

  • Die erste Version wurde 2005 von Bettina Hirner im Rahmen ihrer Diplomarbeit mit „FlashMX–Actionscript” erstellt (Betreuer: Günter Söder ).
  • 2018 wurde dieses Programm von Jimmy He im Rahmen seiner Bachelorarbeit (Betreuer: Tasnád Kernetzky) auf „HTML5” umgesetzt und neu gestaltet.

Nochmalige Aufrufmöglichkeit des Applets in neuem Fenster

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