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Impulse und Spektren

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Zeitfunktion und zugehörige Spektralfunktion

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Theoretischer Hintergrund

  • Der Zusammenhang zwischen Zeitfunktion x(t) und dem Spektrum X(f) ist durch die Fouriertransformation (FT) X(f)=+x(t)ej2πftdt
    und deren Inversen (IFT) x(t)=+X(f)ej2πftdf
    gegeben.
  • In allen Beispielen verwenden wir reelle und gerade Funktionen. Somit gilt:

X(f)=+x(t)cos(2πft)dt

und x(t)=+X(f)cos(2πft)df.

  • x(t) und X(f) haben unterschiedliche Einheiten, z. B. x(t) in V, X(f) in V/Hz.
  • Alle Zeiten sind auf eine Normierungszeit T und alle Frequenzen auf 1/T das Spektrum X(f) muss noch mit T multipliziert werden.
  • Der Zusammenhang zwischen Impulse und deren Spektren und der ähnlich aufgebauten Animation „Tiefpass“ basiert auf dem Vertauschungssatz.

Gaußimpuls

  • Die Zeitfunktion mit der Höhe K und der (äquivalenten) Dauer Δt lautet:

x(t)=Keπ(t/Δt)2.

  • Die äquivalente Zeitdauer Δt ergibt sich aus dem flächengleichen Rechteck.
  • Der Wert bei t=Δt/2 ist um den Faktor 0.456 kleiner als der Wert bei t=0.
  • Für die Spektralfunktion erhält man gemäß der Fouriertransformation:

X(f)=KΔteπ(fΔt)2.

  • Je kleiner die äquivalente Zeitdauer Δt ist, um so breiter und niedriger ist das Spektrum (Reziprozitätsgesetz von Bandbreite und Impulsdauer).
  • Sowohl x(t) als auch X(f) sind zu keinem f- bzw. t-Wert exakt gleich Null.
  • Praktisch ist der Gaußimpuls in Zeit und Frequenz begrenzt. Zum Beispiel ist x(t) bereits bei t=1.5Δt auf 1% des Maximums abgefallen.

Rechteckimpuls

  • Die Zeitfunktion mit der Höhe K und der (äquivalenten) Dauer Δt lautet:

x(t)={KK/20f¨urf¨urf¨ur|t|<T/2,|t|=T/2,|t|>T/2.

  • Der ±Δt/2 - Wert liegt mittig zwischen links- und rechtsseitigem Grenzwert.
  • Für die Spektralfunktion erhält man entsprechend den Gesetzmäßigkeiten der Fouriertransformation (1. Fourierintegral):

X(f)=KΔtsi(πΔtf)mit si(x)=sin(x)x.

  • Der Spektralwert bei f=0 ist gleich der Rechteckfläche der Zeitfunktion.
  • Die Spektralfunktion besitzt Nullstellen in äquidistanten Abständen 1/Δt.
  • Das Integral über der Spektralfunktion X(f) ist gleich dem Signalwert zum Zeitpunkt t=0, also der Impulsamplitude K.

Dreieckimpuls

  • Die Zeitfunktion mit der Höhe K und der (äquivalenten) Dauer Δt lautet:

x(t)={K(1|t|Δt)0f¨urf¨ur|t|<Δt,|t|Δt.

  • Die absolute Zeitdauer ist 2Δt, d.h. doppelt so groß als die des Rechtecks.
  • Für die Spektralfunktion erhält man gemäß der Fouriertransformation:

X(f)=KΔfsi2(πΔtf)mit si(x)=sin(x)x.

  • Obige Zeitfunktion ist gleich der Faltung zweier Rechteckimpulse, jeweils mit Breite ΔtX(f) beinhaltet anstelle der si-Funktion die si2-Funktion.
  • X(f) weist somit ebenfalls Nullstellen im äquidistanten Abständen 1/Δf auf.
  • Der asymptotische Abfall von X(f) erfolgt hier mit 1/f2, während zum Vergleich der Rechteckimpuls mit 1/f abfällt.

Trapezimpuls

Die Zeitfunktion mit der Höhe K und den Zeitparametern t1 und t2 lautet:

x(t)={KKt2|t|t2t10f¨urf¨urf¨ur|t|t1,t1|t|t2,|t|t2.

  • Für die äquivalente Zeitdauer (flächengleiches Rechteck) gilt: Δt=t1+t2.
  • Der Rolloff-Faktor (im Zeitbereich) kennzeichnet die Flankensteilheit:

r=t2t1t2+t1.

  • Sonderfall r=0: Rechteckimpuls. Sonderfall r=1: Dreieckimpuls.
  • Für die Spektralfunktion erhält man gemäß der Fouriertransformation:

X(f)=KΔtsi(πΔtf)si(πrΔtf)mit si(x)=sin(x)x.

  • Der asymptotische Abfall von X(f) liegt zwischen 1/f (für Rechteck, r=0) und 1/f2 (für Dreieck, r=1).

Cosinus-Rolloff-Impuls

Die Zeitfunktion mit der Höhe K und den Zeitparametern t1 und t2 lautet:

x(t)={KKcos2(|t|t1t2t1π2)0f¨urf¨urf¨ur|t|t1,t1|t|t2,|t|t2.

  • Für die äquivalente Zeitdauer (flächengleiches Rechteck) gilt: Δt=t1+t2.
  • Der Rolloff-Faktor (im Zeitbereich) kennzeichnet die Flankensteilheit:

r=t2t1t2+t1.

  • Sonderfall r=0: Rechteckimpuls. Sonderfall r=1: Cosinus2-Impuls.
  • Für die Spektralfunktion erhält man gemäß der Fouriertransformation:

X(f)=KΔtcos(πrΔtf)1(2rΔtf)2si(πΔtf).

  • Je größer der Rolloff-Faktor r ist, desto schneller nimmt X(f) asymptotisch mit f ab.

Cosinus-Quadrat-Impuls

  • Dies ist ein Sonderfall des Cosinus-Rolloff-Impuls und ergibt sich für r=1 (t1=0,t2=Δt):

x(t)={Kcos2(|t|π2Δt)0f¨urf¨ur|t|<Δt,|t|Δt.

  • Für die Spektralfunktion erhält man gemäß der Fouriertransformation:

X(f)=KΔfπ4[si(π(Δtf+0.5))+si(π(Δtf0.5))]si(πΔtf).

  • Wegen der letzten si-Funktion ist X(f)=0 für alle Vielfachen von F=1/Δt. Die äquidistanten Nulldurchgänge des Cos-Rolloff-Impulses bleiben erhalten.
  • Aufgrund des Klammerausdrucks weist X(f) nun weitere Nulldurchgänge bei f=±1.5F, ±2.5F, ±3.5F, ... auf.
  • Für die Frequenz f=±F/2 erhält man die Spektralwerte KΔt/2.
  • Der asymptotische Abfall von X(f) verläuft in diesem Sonderfall mit 1/f3.


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