Loading [MathJax]/jax/output/HTML-CSS/fonts/TeX/fontdata.js

Aufgabe 1.7Z: Systemanalyse

Aus LNTwww
Wechseln zu:Navigation, Suche

System mit Gaußtiefpässen und nichtlinearer Kennlinie

Ein Gesamtsystem  G  mit Eingang  w(t)  und Ausgang  z(t)  besteht aus drei Komponenten:

  • Die erste Komponente ist ein Gaußtiefpass mit der Impulsantwort
h1(t)=1Δt1eπ(t/Δt1)2,Δt1=0.3ms.
  • Danach folgt eine Nichtlinearität mit der Kennlinie
y(t)={+8V2x(t)8Vf¨urf¨urf¨urx(t)+4V,4V<x(t)<+4V,x(t)4V.
⇒   Das Eingangssignal  x(t)  der Nichtlinearität wird um den Faktor  2  verstärkt und – falls nötig – auf den Bereich  ±8 V  begrenzt.
  • Am Ende der Kette folgt wieder ein Gaußtiefpass, der durch seinen Frequenzgang gegeben ist:
H3(f)=eπ(f/Δf3)2,Δf3=2.5kHz.

Das Eingangssignal  w(t)  des Gesamtsystems sei ein Gaußimpuls mit Amplitude  5 V  und variabler (äquivalenter) Dauer  T:

w(t)=5Veπ(t/T)2.

Zu untersuchen ist, in welchem Bereich die äquivalente Impulsdauer  T  dieses Gaußimpulses variieren kann, damit das Gesamtsystem durch den Frequenzgang

HG(f)=Keπ(f/ΔfG)2

vollständig beschrieben wird. Der Index „G” bei Frequenzgang und Bandbreite steht hierbei für „Gesamtsystem”.





Hinweise:



Fragebogen

1

Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit das Gesamtsystem durch einen einzigen Frequenzgang beschreibbar ist?

Es besteht ein linearer Zusammenhang zwischen  w(t)  und  z(t).
H3(f)  muss schmalbandiger sein als  H1(f).
Das Signal  x(t)  darf betragsmäßig nicht größer sein als  4 V.

2

Berechnen Sie den Maximalwert für die äquivalente Impulsdauer  T, damit die unter  (1)  genannten Bedingungen erfüllbar sind.

Tmax = 

 ms

3

Geben Sie die Parameter des Gesamtfrequenzgangs  HG(f)  an.

K = 

ΔfG= 

 kHz


Musterlösung

(1)  Richtig sind die Antworten1 und 3:

  • Die erste Aussage ist zutreffend:   Nur für ein lineares System kann ein Frequenzgang angegeben werden.
  • Damit dies hier möglich ist, darf die Nichtlinearität keine Rolle spielen.
  • Das heißt, es muss sicher gestellt sein, dass  |x(t)|  nicht größer als  4 V  ist.
  • Dagegen ist die zweite Aussage nicht zutreffend:   Die Bandbreite von  H3(f)  hat keinen Einfluss darauf, ob die Nichtlinearität elimimiert werden kann oder nicht.


(2)  Der erste Gaußtiefpass wird im Frequenzbereich wie folgt beschrieben:

X(f)=W(f)H1(f)=5VTeπ(fT)2eπ(f/Δf1)2=5VTeπf2(T2+Δt21)=5VTeπ(f/Δfx)2.
  • Hierbei bezeichnet  Δf_x  die äquivalente Bandbreite von  X(f).
  • Der Signalwert bei  t = 0  ist gleich der Spektralfläche und gleichzeitig der Maximalwert des Signals:
  • Dieser soll nicht größer werden als 4 \ \rm V:
x_{\rm max} = x(t =0) = {5\,\rm V}\cdot T \cdot \Delta f_x \le {4\,\rm V}.
  • Daraus folgt durch Koeffizientenvergleich:
\frac{1}{T \cdot \Delta f_x} > \frac{5}{4}\hspace{0.1cm} \Rightarrow \hspace{0.1cm} \frac{1}{T^2 \cdot \Delta f_x^2} > \frac{25}{16} \Rightarrow \hspace{0.3cm}\frac{T^2 + \Delta t_1^2}{T^2} > \frac{25}{16}
\Rightarrow \hspace{0.1cm}\frac{ \Delta t_1^2}{T^2} > \frac{9}{16}\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.5cm}\frac{T^2}{ \Delta t_1^2} \le \frac{16}{9}\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} T \le \frac{4}{3} \cdot \Delta t_1 \hspace{0.15cm}\underline{= {0.4\,\rm ms}}.
  • Die Kontrollrechnung ergibt:
\Delta t_x = \sqrt{T^2 + \Delta t_1^2} = \sqrt{({0.4\,\rm ms})^2 + ({0.3\,\rm ms})^2} = {0.5\,\rm ms} \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}\Delta f_x = {1}/{\Delta t_x}= {2\,\rm kHz}
\Rightarrow \hspace{0.3cm} x(t=0) = {5\,\rm V}\cdot T \cdot \Delta f_x = {5\,\rm V}\cdot {0.4\,\rm ms} \cdot {2\,\rm kHz} = {4\,\rm V}.


(3)  Die Gaußtiefpässe erfüllen die Bedingung  H_1(f = 0) = H_3(f = 0) = 1.

  • Unter Berücksichtigung der Verstärkung des zweiten Blocks im linearen Bereich erhält man somit für die Gesamtverstärkung:
\underline{K \ = \ 2}.
  • Für die äquivalente Impulsdauer des Gesamtsystems gilt:
\Delta t_{\rm G} = \sqrt{\Delta t_1^2 + \frac{1}{\Delta f_3^2}} = \sqrt{({0.3\,\rm ms})^2 + \left( \frac{1}{{2.5\,\rm kHz}}\right)^2}={0.5\,\rm ms} \; \; \Rightarrow \; \; \Delta f_{\rm G} = {1}/{\Delta t_{\rm G}} \hspace{0.15cm}\underline{= {2\,\rm kHz}}.