Loading [MathJax]/jax/output/HTML-CSS/fonts/TeX/fontdata.js

Aufgabe 3.10: Transinformation beim BSC

Aus LNTwww
(Weitergeleitet von 3.10 Transinformation beim BSC)
Wechseln zu:Navigation, Suche

Betrachtetes BSC–Modell

Wir betrachten den  Binary Symmetric Channel  (BSC).  Für die gesamte Aufgabe gelten die Parameterwerte:

  • Verfälschungswahrscheinlichkeit:   ε=0.1,
  • Wahrscheinlichkeit für 0:   p0=0.2,
  • Wahrscheinlichkeit für 1:   p1=0.8.


Damit lautet die Wahrscheinlichkeitsfunktion der Quelle:   PX(X)=(0.2, 0.8)  und für die Quellenentropie gilt:

H(X)=p0log21p0+p1log21p1=Hbin(0.2)=0.7219bit.

In der Aufgabe sollen ermittelt werden:

  • die Wahrscheinlichkeitsfunktion der Sinke:
PY(Y)=(PY(0), PY(1)),
  • die Verbundwahrscheinlichkeitsfunktion:
PXY(X,Y)=(p00p01p10p11),
  • die Transinformation:
I(X;Y)=E[log2PXY(X,Y)PX(X)PY(Y)],
  • die Äquivokation:
H(XY)=E[log21PXY(XY)],
  • die Irrelevanz:
H(YX)=E[log21PYX(YX)].




Hinweise:


Fragebogen

1

Berechnen Sie die Verbundwahrscheinlichkeiten  PXY(X,Y)

PXY(0,0) = 

PXY(0,1) = 

PXY(1,0) = 

PXY(1,1) = 

2

Wie lautet die Wahrscheinlichkeitsfunktion  PY(Y)  der Sinke?

PY(0) = 

PY(1) = 

3

Welcher Wert ergibt sich für die Transinformation  I(X; Y)?

I(X;Y) = 

 bit

4

Welcher Wert ergibt sich für die Äquivokation  H(X|Y)?

H(X|Y) = 

 bit

5

Welche Aussage trifft für die Sinkenentropie  H(Y)  zu?

H(Y)  ist nie größer als  H(X).
H(Y)  ist nie kleiner als  H(X).

6

Welche Aussage trifft für die Irrelevanz  H(Y|X)  zu?

H(Y|X)  ist nie größer als die Äquivokation  H(X|Y).
H(Y|X)  ist nie kleiner als die Äquivokation  H(X|Y).


Musterlösung

(1)  Für die gesuchten Größen gilt allgemein bzw. mit den Zahlenwerten  p0=0.2  und  ε=0.1:

PXY(0,0)=p0(1ε)=0.18_,PXY(0,1)=p0ε=0.02_,
PXY(1,0)=p1ε=0.08_,PXY(1,1)=p1(1ε)=0.72_.


(2)  Allgemein gilt:

PY(Y)=[Pr(Y=0),Pr(Y=1)]=(p0,p1)(1εεε1ε).

Daraus ergeben sich folgende Zahlenwerte:

Pr(Y=0)=p0(1ε)+p1ε=0.20.9+0.80.1=0.26_,
Pr(Y=1)=p0ε+p1(1ε)=0.20.1+0.80.9=0.74_.


(3)  Für die Transinformation gilt gemäß der Definition mit  p0=0.2p1=0.8  und  ε=0.1:

I(X;Y)=E[log2PXY(X,Y)PX(X)PY(Y)]
I(X;Y)=0.18log20.180.20.26+0.02log20.020.20.74+0.08log20.080.80.26+0.72log20.720.80.74=0.3578bit_.


(4)  Mit der angegebenen Quellenentropie  H(X)  erhält man für die Äquivokation:

H(XY)=H(X)I(X;Y)=0.72190.3578=0.3642bit_.
  • Man könnte aber auch die allgemeine Definition mit den Rückschlusswahrscheinlichkeiten  PX|Y()  anwenden:
H(XY)=E[log21PXY(XY)]=E[log2PY(Y)PXY(X,Y)]
  • Im Beispiel erhält man auch nach dieser Berechnungsvorschrift das gleiche Ergebnis  H(X|Y)=0.3642 bit:
H(XY)=0.18log20.260.18+0.02log20.740.02+0.08log20.260.08+0.72log20.740.72.


(5)  Richtig ist der Lösungsvorschlag 2:

  • Bei gestörter Übertragung  (ε > 0)  ist die Unsicherheit hinsichtlich der Sinke stets größer als die Unsicherheit bezüglich der Quelle.  Man erhält hier als Zahlenwert:
H(Y) = H_{\rm bin}(0.26)={ 0.8268\,{\rm bit}} \hspace{0.05cm}.
  • Bei fehlerfreier Übertragung  (ε = 0)  würde dagegen  P_Y(⋅) = P_X(⋅)  und  H(Y) = H(X)  gelten.


(6)  Auch hier ist der zweite Lösungsvorschlag richtig:

  • Wegen  I(X;Y) = H(X) - H(X \hspace{-0.1cm}\mid \hspace{-0.1cm} Y) = H(Y) - H(Y \hspace{-0.1cm}\mid \hspace{-0.1cm} X)  ist  H(Y|X)  um den gleichen Betrag größer als  H(X|Y), um den  H(Y)  größer ist als  H(X):
H(Y \hspace{-0.1cm}\mid \hspace{-0.1cm} X) = H(Y) -I(X;Y) = 0.8268 - 0.3578 ={ 0.4690\,{\rm bit}} \hspace{0.05cm}
  • Bei direkter Berechnung erhält man das gleiche Ergebnis  H(Y|X) = 0.4690\ \rm bit:
H(Y \hspace{-0.1cm}\mid \hspace{-0.1cm} X) = {\rm E} \hspace{0.02cm} \left [ \hspace{0.02cm} {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} \frac{1}{P_{\hspace{0.03cm}Y \mid \hspace{0.03cm} X} (Y \hspace{-0.05cm}\mid \hspace{-0.05cm} X)} \right ] = 0.18 \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} \frac{1}{0.9} + 0.02 \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} \frac{1}{0.1} + 0.08 \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} \frac{1}{0.1} + 0.72 \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} \frac{1}{0.9} \hspace{0.05cm}.